Pressemitteilung

Hamburg, 7. Dezember 2004

Schulentwicklungsplan ist "Schwarze Pädagogik":

Leistungsdruck und Selektion sollen Förderung und Integration ablösen.

Der Landesarbeitskreis Bildung der Jusos in der SPD Hamburg geht in seiner am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme zum Referentenentwurf des Schulentwicklungsplans mit den bildungspolitischen Vorstellungen der Senatorin Dinges-Dierig hart ins Gericht. Der CDU-Senat beabsichtige die Vergrößerung der Jahrgangsbreiten zur Vergrößerung der Unterschiede und Ausgrenzung innerhalb der Schulformen zu nutzen. Höhere Anforderungen und verstärkte Auslese würden den Druck auf die Schüler erhöhen, sich schon frühzeitig den Anforderungen des Arbeitsmarktes anzupassen und dafür die Ellenbogen auszufahren. Die Behauptung der Schulsenatorin, die pädagogische Qualität von Hamburgs Schulen verbessern zu wollen, sei mithin unglaubwürdig. Die Erhöhung der Kurs- und Klassenfrequenzen, Kürzung von Förder- und Teilungsstunden, Reduzierung der Stundenzuweisungen, Einschränkung der Lehr- und Lernmittelfreiheit, drastische Kürzung bei der Sprachförderung und erhebliche Erhöhung der Arbeitsbelastung für Lehrer und Lehrerinnen hätten schon in den letzten Jahren zu einer vertieften Spaltung der Schülerschaft geführt.

Luise Albers vom Juso-Landesarbeitskreis Bildung erklärte dazu: "Der Senat beabsichtigt mit einer Mischung aus Leistungsdruck und Selektion das Prinzip Förderung und Integration abzulösen. Statt einseitig die Gymnasien zu fördern muss die integrative Gesamtschule für Alle verbindliche Schulform werden." Luise Albers sprach sich deutlich gegen Selektion, Benotung und Sitzenbleiben aus, diese "Mittel schwarzer Pädagogik" müssten der endlich der Vergangenheit angehören. In der Stellungnahme des Juso-Landesarbeitskreis werden mehr Lehrerinnen und Lehrer, Arbeitszeitverkürzung, kleinere Klassen und Lehrmittelfreiheit gefordert, um eine demokratische Bildung für Alle zu ermöglichen.